ИЛЬЯ ЧЛАКИ - DER BRUMMKREISEL ODER SO ETWAS GIBT ES NICHT (Волчок, или так не бывает)

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              И Л Ь Я   Ч Л А К И

    DER BRUMMKREISEL ODER SO ETWAS GIBT ES NICHT (Волчок, или так не бывает)

    aus dem Russischen von Oliver Tettenborn

     

    eine Komödie ohne Ende

     

    für Ljuda

     

     

     

     

    Personen:

     

    Pawel

    Swjeta, Nina, Lena

     

     

     

    Flur einer Einzimmerwohnung. Pawel öffnet die Wohnungstür und Swjeta tritt herein.

    PAWEL: Swjetik!

    SWJETA: Grüß' Dich, Pawel.

    PAWEL: Ich bin ja so froh, dass Du gekommen bist. (Will sie umarmen.)

    SWJETA: Ich bin gekommen, um ernsthaft mit Dir zu reden. (Geht ins Zimmer.)

    PAWEL: Swjetik... (Folgt ihr.) Setz' Dich...

    SWJETA: Pawel...

    PAWEL: Was für ein Glück, dass du gekommen bist, ich dachte...

    SWJETA: Warte.

    PAWEL: Aber es ist so unerwartet, dass du gekommen bist...

    SWJETA: Meiner Meinung nach haben wir uns für heute verabredet.

    PAWEL: Ja?

    SWJETA: Hast du das vergessen?

    PAWEL: Aber du hättest ja auch nicht kommen können...

    SWJETA: Wenn ich sage, dass ich komme, heißt das, dass ich komme und nichts anderes.

    PAWEL: Aber weißt du...

    SWJETA: Zehn Jahre hast du mit mir in ein und derselben Schulklasse gesessen und immer noch nicht begriffen, dass ich meine Versprechungen erfülle, dass ich niemals betrüge, dass ich...

    PAWEL: Du bist eben toll! (Will sie umarmen.)

    SWJETA: Warte.

    PAWEL: Swjetik! (Will sie küssen.)

    SWJETA: Du willst einfach nicht verstehen...

    PAWEL: Will ich nicht.

    SWJETA: ...willst nicht verstehen, dass ich gekommen bin, ernsthaft mit Dir zu reden.

    PAWEL: Später.

    SWJETA: Nein, Pawel, jetzt.

    PAWEL: Ich höre...

    SWJETA: Kannst du mich nicht für eine Sekunde in Ruhe lassen?

    PAWEL: Kann ich nicht.

    SWJETA: Dann gehe ich.

    PAWEL: Also gut, ich bin einverstanden, dich für eine Sekunde in Ruhe zu lassen.

    SWJETA: Pawel...

    PAWEL: Die Sekunde ist um.

    SWJETA: Ich gehe.

    PAWEL: Gut. Ich bin ruhig. Ich höre. Swjetik.

    SWJETA: Ich will Dich nicht belehren, du bist nicht mehr klein, aber einfach an Dir vorbeigehen kann ich auch nicht. So leben, wie Du es tust, Pawel, das darf man nicht. Du bist doch ein erwachsener Mensch...

    Das Telefon klingelt.

    PAWEL: Entschuldige. (In den Hörer.) Hal... Oh, du bist es?.. Nein, warum? Weißt du, das ist jetzt... Nein, niemand, ich bin ganz allein. Ehrlich... (Am anderen Ende hat man anscheinend aufgelegt. Pawel beendet gleichfalls das Gespräch.) Das war Mama. Sie fragt: Wer ist bei mir? Fahr' fort, ich erinnere mich genau: "Du bist doch ein erwachsener Mensch."

    SWJETA: Du bist doch ein erwachsener Mensch, Pawel...

    Das Telefon klingelt.

    PAWEL: Achte nicht darauf, das ist schon wieder Mama.

    SWJETA: Willst du nicht mit ihr reden?

    PAWEL: Wir haben schon alles beredet. "Du bist doch ein erwachsener Mensch".

    SWJETA: Ich will mit ihr reden. (Greift zum Telefon.)

    PAWEL: Nein, dann lieber ich. (Kommt Swjeta zuvor. In den Hörer.) Ich habe dir doch gesagt, niemand ist bei mir, nie-mand.

    SWJETA: Wieso lügst Du? Gib her, ich will mit Jelisawjeta Andrejewna reden.

    PAWEL (in den Hörer): Das schien Dir nur so. Das war eine Männerstimme. Jawohl. Das war meine Stimme, meine.

    Wieder wird der Hörer am anderen Ende aufgeworfen.

    PAVEL: Sie glaubt es nicht. Soweit also Muttilein. Was wolltest du sagen?

    SWJETA: Warum hast du das Studium hingeschmissen?

    PAWEL: Swjetik.

    SWJETA: Also gut, über dieses Thema werde ich mit Jelisawjeta Andrejewna reden. Und werde nicht wieder aufdringlich.

    PAWEL: Ich kann nicht. Wenn Du da bist, sterbe ich.

    SWJETA: Du bist total verblödet. Benimmst Dich wie ein Kind.

    PAWEL: Ja.

    SWJETA: Du machst nicht einmal das Bett.

    PAWEL: Ich habe auf Dich gewartet.

    SWJETA: Soll ich etwa das Bett machen?

    PAWEL: Ganz im Gegenteil...

    SWJETA: So empfängst Du mich also.

    PAWEL: Voller Liebe.

    SWJETA: Liebe, Pawel, das heißt nicht nur Bett. Liebe - das ist in erster Linie Hygiene. Du führt ein entsetzliches Junggesellendasein...

    PAWEL: Liebe.

    SWJETA: Junggeselle sein ist nicht gleich Mann sein. Denk an die Literatur. Tolstoj, Tschechow, wenigstens an Gorki. Hast Du jemals solche Typen bei denen gesehen?

    PAWEL: Ja, im "Nachtasyl"

    SWJETA: Da landest Du auch bald. Hör auf.

    PAWEL: Swjetotschka.

    SWJETA: Besinn' Dich, solange es noch nicht zu spät ist. Das führt zu nichts Gutem, lass Dir das gesagt sein. In der letzten "Literaturnaja"... liest Du überhaupt Zeitungen?

    PAWEL: Wozu das, Zeitungen?

    SWJETA: Zum Beispiel dazu, dass in der letzten "Literaturnaja Gasjeta" geschrieben stand, wie ein Mensch verkommt. Eine kluge, begabte Frau...

    PAWEL: Was habe ich damit zu tun?

    SWJETA: Das geht um dich hier, Pawel. Eine kluge, schöne, begabte Frau verwandelte sich zusehends in Gott weiß was. Und alles nahm an der Uni seinen Anfang. Auch sie schmiss, genau wie Du, ihr ganzes Studium hin..

    PAWEL: Nur ein einziger Kuss und dann rede was du willst. (Küsst sie.)

    SWJETA: Paschka.

    PAWEL: Swjetik.

    SWJETA: Paschka.

    PAWEL: Liebes.

    SWJETA: Also, sie schmiss  ihr Studium...

    Es klingelt an der Tür.

    PAWEL: Das hat sie ganz richtig gemacht. (Will Swjeta küssen.)

    SWJETA: Hörst Du etwa nicht?

    PAWEL: Ich will nicht hören. (Geht in den Flur und öffnet die Tür.)

    Lena kommt herein.

    LENA: Pawlik!

    PAWEL: Lena!?

    LENA: Pawluschka!

    PAWEL: Hallo, Len...

    LENA: Was hast Du, Pawlik?

    PAWEL: Ich?.. Hallo, Len...

    LENA: Bist Du etwa krank?

    PAWEL: Ich?

    LENA: Mein Gott, Du bist krank?

    PAWEL: Nein, ich...

    LENA: Pawlik, Du bist vollkommen krank!

    PAWEL: Nein, ich bin gesund, ich bin ja so froh... dass du gekommen bist... so eine Überraschung...

    LENA: Überraschung? Hast du Fieber?

    PAWEL: Ich weiß nicht.

    LENA: Du hast Fieber. Du hast doch selbst gesagt, ich solle heute kommen.

    PAWEL: Heute?!

    LENA: Du siehst ja ganz verstört aus.

    PAWEL: Weißt Du...

    LENA: Hast Du irgend etwas gegessen?

    PAWEL: Nein, ich...

    LENA: Du musst schleunigst ins Bett. (Geht ins Zimmer.)

    PAWEL: Lena, Lenotschka...

    Lena, hinter ihr Pawel, betreten das Zimmer.